nicht mein Abend, nicht mein Tag

Es fing schon mit dem zweiten Abend auf meiner Reise an. Ich hatte mich tagsüber spontan für einen weiteren Ausflug entschieden. Es war gerade Vollmond und zu dieser Zeit gibt es hier wohl einen wundervollen Blick auf den Mond über den Wasserfällen. Stellte ich mir wundervoll romantisch vor. Der Fahrer am ersten Tag sagte, die Tickets kosten inkl. Transfer und Dinner 1.700 Argentinische Pesos (also ca. 50 Euro), aber es gäbe für die Zeit, in der ich hier wäre, keine mehr. Aber er hätte einen Kontakt, Fatima, und die würde mich im Hotel anrufen und könnte sicherlich was machen…

So kam es auch, sie rief an, sagte, es wären inkl. Dinner aber 2.300 Pesos, sie würde mich um 19.30h abholen und ich könne 70% mit Kreditkarte zahlen, den Rest cash. Schon etwas seltsam alles. Am Tag des Events bekam ich im Hotel eine Nachricht, dass Fatima angerufen hätte, sie käme jetzt doch erst um 20.45h und ich müsse doch alles bar zahlen. Aha. Noch seltsamer. Später rief sie nochmal an, um noch mal 20.45h zu bestätigen und ach ja, es wäre dann nicht möglich, am Dinner teilzunehmen, deshalb doch 1.700 Pesos. Alles ein wenig an den Haaren herbei gezogen und offensichtlich, dass es wieder mal eine Toure-Nummer, an der sich jeder bereichern will, sein würde. Ich sagte mir, was soll’s und wollte ja den Mond sehen. Mit der neuen Info, dass es kein Dinner geben würde, wurde ich so spät konfrontiert, dass ich keine Zeit mehr hatte, Essen zu gehen, bin also zum Supermarkt gegangen und habe mir pragmatisch ein paar Chips gekauft. Mit Chips im Bauch und so dick wie möglich angezogen saß ich also um 20.40h an der Rezeption, abholbereit. Um 21.15h ging die Wanderung im Park los. Um 21h war sie immer noch nicht da, rief aber im Hotel an, es täte ihr super leid, sie hätte vergessen, mir rechtzeitig Bescheid zu sagen, aber der VollmondRundgang ist wegen Nebel abgesagt worden. ALTER! Im Prospekt sah es auf jeden Fall so aus:

Ich war nicht nur medium genervt, hatte schon Chips im Bauch, musste aber noch mal raus und beschloss, trotzdem essen zu gehen und zwar dorthin, wo ich am Vortag war, denn da war es ja sehr lecker. Ich komme rein, der Chef fragt, was ich wünsche. Ich sage meinen üblichen Spruch und er sagt, nein. Ich: Wie nein? Er: Einen Tisch für eine Person haben wir nicht. ALTER! Ich also: Wie lange müsste ich denn warten? Er guckt verwirrt, dass ich nicht einfach wieder gehe und sagt: 40 Minuten. Ich (so leicht kriegt man mich nicht klein): Gut, ich warte. Er ist überrascht, aber ich ziehe es durch und 30 Minuten später sitze ich an meinem Tisch. Ich möchte einen Frust-Sekt bestellen, aber nein, Piccolo ist aus. Ach, gestern gab es den noch und heute nicht? Ja, nee, die Lieferung kam zu spät, der ist warm. Ich: Macht nichts, ich trinke ihn mit Eis. Nee, aber nur die 375ml Flaschen, nicht die 175ml. Nee ist klar. Ich esse eine Dorade mit Käsesoße oder lieber Käsesoße mit etwas Dorade und trinke ein Alsterwasser – zumindest komme ich so in den Genuss (?), mal das Argentinische Bier zu probieren… ommm…immer positiv denken.

Am nächsten Tag ging es irgendwie so weiter. Nach dem Nationalpark-Besuch in Brasilien, wollte ich im Duty Free Shop vor der Grenze zu Argentinien ein Parfum für einen Freund in Buenos Aires besorgen, der mich drum gebeten hatte. Ich fragte also den Guide, ob wir das irgendwie möglich machen könnten, dass ich dort einen Stop mache. Er organisierte etwas, liess mich dort raus aus dem Bus, alle anderen fuhren weiter, aber er sagte, ich solle einfach zu einer bestimmten Zeit zu Fuß über die Grenze gehen und hinter dem Kiosk, der da kommt, dann auf einen Fahrer warten. Telefonnummer liess ich mir geben. Ob das klappt? Ich bin immerhin gerade zwischen Argentinien und Brasilien, aber ich habe Vertrauen, denn mein Bauchgefühl sagt mir: Es klappt. In dem großen Duty Free Shop gab es sogar kostenlose Schließfächer für meinen Rucksack, ich fand das Parfum sogar mit einer Promotion und dachte mir, prima, check, alles gut. Ich hatte noch Zeit und wollte ne Kleinigkeit essen und nen Kaffee trinken. Für eine Person? Nee, das ist schlecht. Ja, wie jetzt, soll ich mir kurz Leute schnitzen oder was? Ich durfte mich dann netterweise an einen Katzentisch setzen, der Kaffee war furchtbar  und das Essen kam so spät, dass ich es aus Zeitgründen stornieren musste. Mega Erfolg. Dann ging ich mit reichlich Vorlaufzeit zur Kasse, dort war dann aber die Schlange so lang, dass ich am Ende sogar das Parfum zurücklassen musste, um noch rechtzeitig zu meinem Transfer-Auto zu kommen. Hrmpf.

Es ging für mich zu Fuß über die Grenze von Argentinien nach Brasilien (auch eine neue Erfahrung), wieder ohne Brasilien-Stempel, und hinter der Grenze am Kiosk stand überraschenderweise sogar wirklich das Auto.

Ich war dann 2.5h vor Abflug am Flughafen, wo es nicht mal einen Coffee Shop gibt, hatte also noch über 30 Minuten Zeit, bevor überhaupt der Check-in für meinen Flug öffnete und war wieder mal nicht nur medium genervt. Mal läuft es eben und mal nicht so. Dafür wurde ich auf dem Rückflug mit einem wahnsinnig tollen Sonnenuntergang verwöhnt:

Ich war auf jeden Fall sehr froh, als ich zurück in Buenos Aires war.

 

 

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