Nächster Tag, gleiches Spiel: 6.30h klingelt der Wecker, 7.30h werde ich abgeholt. Alle sind an Board, auch Paco, alles gut also. Ich sitze im Bus auf dem Weg in ein Land, in dem ich noch nie war. Aufregend. Brasilien, ich komme! Die Überfahrt über die Grenze verläuft unspannend und reibungslos. Für mich zu reibungslos, denn ich bekomme nicht mal einen Stempel in den Pass. Was? Nein, ich würde ja mit dem Bus heute Abend wieder zurück fahren, da würde sich der Stempel ja nicht lohnen. Was ist das denn für eine Logik bitte? Ich sammel doch quasi Stempel in meinem Ausweis und dies wäre ein Neuer gewesen …. ach menno. Na gut, soll mein Glück nicht von dem doofen Stempel abhängen.
Wir fahren also weiter auf die Brasilianische Seite des Iguazú Nationalparks. Wie sagen die Leute hier so schön: „Argentinien hat die Wasserfälle, aber Brasilien hat den Blick darauf.“ Wir befinden uns ja genau in dem Dreiländereck Brasilien – Argentinien – Paraguay. Ich bin nun also in Brasilien. Zunächst werden wir mit dem Bus an einem Touristen-Wärmedecken-Laden abgeladen mit 30 Minuten Zeit, um wahnsinnig überteuerten Schnickschnack kaufen zu können. Es gibt alles angeblich „typisch Brasilianische“ und ich kann kaum glauben, was es für einen Mist gibt. Ich kaufe am Ende einen Mini-Cachaça (wir sind ja schließlich in Brasilien) und als ich es in Argentinische Pesos umrechne und feststelle, dass ich über 6 Euro für eine Mini-Flasche zahle, bereue ich es auch gleich wieder. Zum Glück hab ich mich nicht für einen dieser riesigen Steine entschieden…
Wir fahren also in den Nationalpark rein und es stimmt, der Blick ist ein Traum, doch leider ist es sehr neblig und kalt und ich bin gar nicht mal traurig darüber, dass ich mir den wundervollen Roten RegenCapeMantel für 3 Euro gekauft habe, denn er schützt nicht nur vor dem doch sehr regnerisch-feuchten Nebel der Wasserfälle sondern auch vor der Kälte. Der Blick ist toll, wenn es mir doch auf der anderen Seite fast noch besser gefallen hat. Die Brasilianische Seite des Parks ist deutlich kleiner und doch ist es beeindruckend, unten an den Fällen zu stehen, wo die Teufelsschlucht endet und das Wasser in den Fluß mündet.
Es war toll und alles wirklich beeindruckend, aber ich muss sagen, dass ich jetzt auch genügend Wasserfälle in meinem Leben gesehen habe und mit dem Thema ein wenig durch bin. Aber schön war es und die Reise hat sich trotz allem für mich gelohnt und war die richtige Entscheidung.