Mit dem Fahrrad durch East Harlem

Am ersten Morgen in New York schien die Sonne und es waren 15 Grad – mehr kann man sich wirklich nicht wünschen Ende November. Wir gehen im EAT frühstücken, schön gleich zu Beginn einmal in die Upper East Side fahren und in der Madison Avenue 1064 Kaffee trinken und Scones mit Himbeermarmelade genießen. Es ist ein wenig schickimicki, aber es ist wirklich schön und so nett und so lecker und so New York! Es ist ein Tipp von meinem Vater & seiner Frau und ich liebe es und gehe jedes Mal, wenn ich hier bin, einmal her.

Direkt nach dem Frühstück geht es zur „Two Little Red Hens“ Bakery in der 2nd Avenue an der 86th Street, denn ich hatte ja von meiner Werkstudentin Hannah Gutscheine für die besten Carrot Cake Läden in New York geschenkt bekommen und es sind noch welche offen. Los geht’s! Ich bestelle einen Mini (! denn mehr war nach dem Frühstück nicht mehr möglich) Carrot Cake Cupcake cake cake cake… wie sagt man das denn…. und bin begeistert. Super lecker, leider für mich wieder zu viel Frostig drauf, aber trotzdem leicht und fluffig. Aber keine Nüsse drin. Von daher eine minimale Note weniger als der, den ich im Oktober bei der „Billy´s Bakery“ probiert habe.

Weiter ging es Richtung Central Park mit kurzem Stop am Metropolitan Museum. Wollen wir rein? Nicht jetzt bei dem Wetter. Na gut, kurz in den Shop. Oder etwas länger. Ich liiiiebe Museums Shops. Zack, hatten wir ein paar Weihnachtsgeschenke.

Im Central Park haben wir uns gegenüber vom Guggenheim Museum ein Stadt-Rad ausgeliehen. Es war der perfekte Tag, um durch den Park zu radeln, die Blätter waren noch herbstlich gelb und durch die Sonne leuchtete alles noch so schön und es war auch nicht so voll und von daher einfach eine entspannte Runde mit Stop am großen See, bei den Strawberry Fields und dem IMAGINE von John Lennon sowie am Schluß an der kleinen Eislaufbahn parallel zum südlichen Ende des Parks an der 59th Street. Bei den Strawberry Fields meckert uns plötzlich eine Frau an, dass es ja wohl unmöglich von uns sei, dass zwei von uns mit dem Rad fahren und eine nebenher laufen müsse… WHAT? Wer? Ach die, nee, die kennen wir gar nicht. Ach so. Aber erstmal los meckern, das haben wir gerne. Diese Amis, lustig.

Kurz nach Beginn unserer Radel-Tour biegen wir auf meinen Wunsch hin Richtung Osten ab. Denn dort befindet sich ein weiterer Carrot Cake Laden, für den ich einen Gutschein habe, und wenn wir schon mal hier sind….  Also los, sieht auf der Karte nach 5 Minuten aus zum Lloyd´s Carrot Cake, 1555 Lexington Avenue. Wenn da nur nicht eine Mauer wäre parallel zum Highway und wir mit dem Rad bergauf wieder Richtung Süden (jahaaaa, ich bin ganz gut geworden mit Norden Süden und so…) müssen, um dann den Highway zu überqueren und dann, ach nee, ups, eine Einbahnstraße, naja, dann also nochmal rechts und links und so weiter (ja, manchmal verfalle ich doch noch ins rechts und links) und dann ist es uns egal und wir fahren vor den Augen der Straßenpolizistin auf dem Bürgersteig falsch herum in die Einbahnstraße rein. So. Total verrückt! Mitten rein nach EAST HARLEM. Mit dem Rad. Kann man mal machen… Touristen sind hier wenig, na gut, sagen wir absolut gar keine. Gibt auch keinen Grund. Hannah, was hast Du Dir nur gedacht? Wir kommen bei dem Laden an und Moni sagt: Willst Du da wirklich rein? Eine Baustelle vor der Tür verschlimmert das Bild des total dunklen Ladens, das absolut nicht nach Tagesgeschäft aussieht. Am Tresen, wenn man den so nennen kann, sitzt ein dicker Typ und ist eingenickt. Sympathischer Empfang. Ich stürze mich todesmutig in den Laden, er wacht auf, guckt hoch und guckt mich fragend an. Es riecht hammermäßig lecker. Und ich sehe zwei Frauen am Backen. Und viele viele Carrot Cakes. Aber nur so ganze Torten. Hm. Ich frage, ob sie auch Cupcakes oder so hätten, einfach nur einen, zum probieren. Ein Stück Torte könnte ich bekommen. Der Laden ist komplett auf Catering und Delivery ausgelegt und ich schwöre, hier kommt nie nie nie jemand rein und fragt nach einem Stück Kuchen. Nur ich. I can do this! Ich habe ihn allerdings mitgenommen und später auf dem Weihnachtsmarkt gegessen. Er war seeeeehr lecker und es war unmöglich, ihn aufzuessen, so viel war es. DANKE HANNAH!

Wir radeln also weiter, eher weiter rein nach East Harlem, als wieder raus, schön vorbei den den sogenannten Projects, den Sozialer-Wohnungsbau-Hochhäusern, nicht gerade bekannt für hohe Sicherheit und auch nicht gerade die klassische Touristen-Gegend. Aber ich denke mir, ich habe Buffalo überlebt und Atlanta, was kann mir schon East Harlem anhaben.

Zum Abschluss des Abends finden wir am Columbus Circle einen Weihnachtsmarkt. Wir trinken Apple Cider, natürlich alkoholfrei, denn in New York darf ja kein Alkohol auf der Straße getrunken werden. Wir sind beide sehr positiv überrascht davon, dass die Qualität der Stände auf dem Weihnachtsmarkt, wie auch auf allen anderen in der Stadt, die wir kennengelernt haben im Laufe der Woche (am Union Square, am Bryant Park) sehr hoch ist. Es sind alles lokale Geschäfte und Künstler, die dort ihre Dinge verkaufen und es sind zum Teil wirklich schöne Sachen. Nicht alles trifft unseren Geschmack, aber das ist ja normal. Es gibt eine breite Auswahl an Kleidung (ökologisch, lokal produziert), Schmuck, Holzspielzeug, Gewürze, etc. – und das Ambiente ist auch wirklich schön. Es wird internationale Küche (typisch für New York) angeboten und überall gibt es zumindest einen Deutschen Stand mit Lebkuchen, Zimststernen und Glühwein – naja, es wird einem Kinderpunsch als Glühwein verkauft. So ja nun nicht liebe New Yorker…

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