Dieser Columbus…

Zunächst einmal DANKE für alle lieben Nachrichten nach meinem letzten Blog-Eintrag (das tat guuuuut) – und: Es ist alles wieder gut. Die Sonne scheint von Tag zu Tag mehr – in meinem Inneren und auch am Himmel. Der Himmel ist knallblau, keine Wolke zu sehen, es sind in der Sonne T-Shirt Temperaturen und ich strahle innerlich mit der Sonne um die Wette.

Trotzdem muss ich diesen offensichtlich für Öffnungszeiten so unfassbar bedeutungsschweren Columbus Day doch nochmal aufgreifen und kann nicht einfach so darüber hinweggehen. Ich hatte um ehrlich zu sein, noch nie vom Columbus-Day gehört. Also hab ich es mal gegoogelt und es wird tatsächlich an dem Tag der „Entdeckung“ Amerikas gedacht. Da diese „Entdeckung“ natürlich in vielerlei Hinsicht umstritten ist, gibt es einige Bundesstaaten, die mit dem Tag anders umgehen (ihn gar nicht feiern oder ihn geändert haben in „Tag der Native Americans“). Am meisten wird der Tag wohl neben San Francisco in New York gefeiert. Was ja nicht weit weg ist von hier und der Einfluss sich somit erklärt. Auf jeden Fall der Einfluss auf die Öffnungszeiten. Und diesem Thema soll hier auch noch mal alle Ehre gemacht werden. Kurz nochmal zur Erinnerung: Wir reden hier über einen kleinen Ort, der eine Einkaufsstraße hat und ca. 3500 Einwohner. Dafür kann sich die Anzahl der Nach-Columbus-Day-geschlossenen-Läden schon sehen lassen finde ich.

Und dann musste ich ja auch noch meinen Strafzettel bezahlen. Ich bin also zur lokalen Polizei-Wache, in der es wiederum ein komplett unabhängiges Parking Department gibt. Am ersten Tag war dieses bereits geschlossen, der Officer sagte aber, nachdem ich ihm meine Geschichte erzählt habe, dass es sich doch lohnen würde, direkt mit denen zu sprechen, er aber wirklich nichts machen könne. Macht ja nichts, ich hab ja Zeit. Gehe also am folgenden Tag wieder hin (innerhalb der Öffnungszeiten) und was ist? Wieder geschlossen. Sie sei aber erreichbar, sagt der heutige Officer im Dienst. Ich erkläre ihm meine Geschichte und er sagt, er rufe sie, sie würde bei sich im Garten arbeiten (natürlich – während der Öffnungszeiten ) und könne innerhalb von ein paar Minuten hier sein. Ich solle mal ordentlich an ihrer Schulter heulen und dann würde das schon helfen. Gut. Ich warte. Sie kommt, überraschenderweise total schlecht gelaunt (weil ich sie ja aus ihrem Garten hab holen lassen) und absolut nicht der Typ, an deren Schulter man weinen würde und auch nur ansatzweise sonst irgendwas versucht, um solch einen Strafzettel rückgängig zu machen. Super streng. Sagt, ich könne hier so ein Formular ausfüllen und sie würde dann mit dem Typen, der mir den Strafzettel an die Windschutzscheibe geklebt hab, sprechen, wenn er wieder da ist – er wäre nicht erreichbar heute, es wäre was Wichtiges dazwischen gekommen. Aha. Ist klar. Auch der Garten oder wie? Ich überlege kurz, wie groß meine Chancen wohl sind, da ich ja nichts beweisen kann und fühle mich irgendwie nicht wohl bei dem Gedanken daran, eine ungeklärte Situation mit der US-Polizei zu haben. Also entscheide ich mich dafür, vor Ort die 35$ zu bezahlen und habe zumindest einen Beleg, den ich vorweisen kann, wenn ich auf dem Rückweg von Kanada nicht mehr reingelassen werden sollte, weil ich als straffällig registriert bin. Hier weiß man ja nie. 35$ für einen ruhigen Schlaf sind es mir wert. Sagte sie bevor sie auch nur einmal auf ihre bisherige Kreditkartenabrechnung geguckt hat….

provincetown_policestation.jpg

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