El gran final

Wow, krass, ohne Worte… es ist fast 4 Monate her seit meinem letzten Eintrag und oft wurde ich gefragt, ob ich etwa gar nicht mehr weiterschreiben würde. Das habe ich mich zwischendurch auch gefragt, weil ich oft einfach den Dreh nicht bekam, nicht ins Tun kam und mir andere Dinge wichtiger waren oder ich einfach auch Raum für mich brauchte, um Gedanken und Gefühle zu ordnen. Und ich setze mich selber nicht mehr so unter Druck, etwas dann trotzdem tun zu „müssen“. Meistens „müssen“ wir ja nicht viel tun, aber erlegen es uns selber auf und stressen uns damit. Und dass mein eigener Blog zum Stresspunkt für mir würde, wäre irgendwie kontraproduktiv. Nun soll es aber weiter gehen, ich fühle, dass die Lust zu schreiben wieder da ist und auch der Raum dafür.

Ich musste mich selbst er einmal wieder einfühlen, um den Anschluss an die vorherigen Beiträge zu finden, was total schön war, weil es mich noch einmal mitgenommen hat gedanklich auf all die Reisen und an all die schönen Orte. Wir erinnern uns: Meine Freundin Moni und ich traten gerade den Rückweg von El Calafate und El Chalten in Patagonien nach Buenos Aires an. Und wir hatten es ernsthaft geschafft, auch beim letzten Flug der vielen Reisen die absolut letzten Leute zu sein, die in den Flieger stiegen…

Bevor es für Moni zurück in den Deutschen Winter ging, blieben wir noch ein paar Tage in Buenos Aires. Inzwischen leicht wasserfall-, berg-, see-, wal-, eis- und naturmüde, kamen uns ein paar Tage Stadt genau richtig. Wir schnappten uns die Fahrräder und erkundeten für Moni neue Ecken der Stadt. Und auch ich lernte in der Schnelllebigkeit von Buenos Aires wieder Neues kennen, so z.B. dass man seit zwei Monaten Eintritt zahlen muss (und zwar 10€!), um den bekannten Friedhof in Recoleta zu betreten, wo man u.a. das Grab von Evita findet. Aber ich merke doch auch immer mehr, wie lange ich schon hier bin und gewisse Tricks und Kniffe kenne, wie erst Wasser beim Kiosk-Mann zu kaufen und ihn dann zu bitten, ein Auge auf unsere (mit drei Schlössern angeschlossenen) Fahrräder zu werfen. Was mir trotzdem nicht wirklich ein gutes Bauchgefühl hinterließ, weil man im Allgemeinen keine Räder irgendwo stehen lässt, wo keine Security ist (auch nicht, wenn sie angeschlossen sind – und ich schließe mein Rad immer mit drei Schlössern an). So tingelten wir von einem Stopp zum nächsten, frühstückten das erste Mal draußen, weil es ennnnndlich warm wurde (auch wenn Moni deutlich früher in der Sonne saß am Tisch, als ich, das möchte ich an dieser Stelle festhalten). Schön war es, so entspannt und ganz ohne Programm, einfach durch den Tag zu trudeln und trotzdem schöne Dinge zu sehen und zu erleben, hier mal n Kaffee zu trinken (ok und auch Kuchen zu essen), da mal stehen zu bleiben und Fotos zu machen. Und man glaubt es kaum, aber wir schafften es dann doch noch zu guter Letzt, nicht nur beim Don Julio Restaurant in der Schlange zu stehen und for free zu trinken, sondern auch endlich dort zu essen.

Das große Finale unserer gemeinsamen Argentinien-Zeit sollten ein paar Sonnen-Tage draußen bei uns im Haus in Luján sein. Wir gucken immer mal wieder auf die Wetter-Vorschau, aber es sah nicht wirklich nach Sommer aus. Mit der Zeit wurde der Forecast besser und besser und als hätten wir es bestellt, kam pünktlich zum ersten Luján-Tag die Sonne raus und die Temperaturen stiegen so hoch, dass Moni schon morgens, als ich aufwachte (ok, etwas später am morgen, als für andere Leute morgens) auf der Liege am Pool lag mit dem Buch in der Hand und was weiß ich nicht, wie viele Bahnen schon geschwommen war. Es war Sommer! Nicht das erste Mal im Leben (höhö), aber es war einfach nur herrlich. Pool, keine Termine, Sonne auf der Haut und die gemeinsame Zeit ausklingen lassen. Und wie können wir Mädels das am besten? Natürlich mit einem Gläschen in der Hand. Und ja, ich staunte nicht schlecht, als Moni ernsthaft eine Flasche Moët Ice aus dem Koffer holte. Den gibt es hier nämlich nicht – aber für uns eben doch. Mehr ging definitiv nicht. Am letzten Abend wurde dann noch einmal vom Chef-Grillmeister Maxi persönlich gegrillt und auch, wenn wir irgendwie alle ziemlich platt waren, so war doch ein wirklich schöner letzter Argentinien-Abend.

Und dann – und das kam dann irgendwie doch ganz plötzlich – war Monis Aufenthalt in Argentinien rum. Wir haben so viel zusammen erlebt, so viele neue Eindrucke bekommen, so viel Neues gesehen und hatten wahrscheinlich auch noch nie vorher so viel Zeit zusammen. Schön war das, einfach nur wirklich schön. Und umso größer war das innerliche Loch, als wir vom Flughafen weg fuhren und Moni in den Flieger stieg.

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