Einmal pusten bitte

Ein weiterer Bariloche-Tag sollte uns die 7-Seen-Route entlang führen mit Stop im nächsten Ort Villa La Angostura. Nach dem Frühstück starteten wir und nach weniger als 10 Kilometern und noch vor dem ersten Kaffee kamen wir in eine Polizeikontrolle und Moni musste erstmal pusten. Um 10.30h morgens. Zum Glück gab es kein Sektfrühstück und so konnten wir direkt weiterfahren. Wir hatten ursprünglich den Plan, hier eine Trekking-Tour zu machen, allerdings führten verwirrende und zu unterschiedliche Informationen seitens Touristen-Info, Nationalpark-Info und Hotel-Tourguide dazu, dass wir davon ausgingen, dass die meisten Orte wegen „Noch-Schnee“ und „Noch-Nicht-Vom-Nationalparkguide-Geprüft“ noch gesperrt waren. Da wir sowieso noch nicht wieder so richtig fit waren, machte das am Ende nichts und wir beschränkten uns auf eine kleine zweistündige Wanderung zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man einen traumhaften Blick über weitere Seen hatte und es doch auch ganz gut auf und ab ging. Auch hier wirkten die Schilder unten so, als wenn man mal eben kurz zum Aussichtspunkt gehen würde und dieser gleich um die Ecke liege… dem war nicht so, aber es war trotzdem toll.

Unten wieder angekommen, hielten wir mal kurz die Füsse ins Gletscherwasser, was für die ersten 3 Sekunden herrlich war, bis man die Zehen einfach nicht mehr spürte, brrr.

Auf dem Rückweg, der uns ewig vorkam, hielten wir mal hier und mal da an und machten uns fast in die Hose, als ich Moni fragte, ob wir auf dem Hinweg hier auch langgefahren wären und sie ernsthaft antwortete: Ja, aber auf der anderen Seite. Ach nee!! Abends ging es wieder einmal ins selbe Restaurant, wo wir schon mit Namen begrüßt und etwas ausgegeben bekamen – einen Tee, da wieder einmal ein alkoholfreier Abend hinter uns lag. Traurig, wenn es soweit ist, dass man Tee ausgegeben bekommt… aijaijai.

Am letzten Vormittag holten wir uns nochmal n Croissant und ein Chipa (ein traditionelles Gebäck mit Käse) auf die Hand im neu entdeckten Mini-Café um die Ecke vom Hotel und wollten dann nochmal ganz entspannt mit der Seilbahn auf den Cerro Otto Berg hochfahren, etwas wandern, eine Kleinigkeit in dem sich um 360° Grad drehenden Restaurant (so wie das früher auf dem Hamburger Fernsehturm) essen und dann zurück. Es wirkte sehr leer, als wir das Auto parkten und wir waren schnell an der Reihe. Ob wir heute noch etwas anderes vorhätten, wurden wir gefragt. Why? Ja, weil es sehr windig oben sei und sie deshalb nicht sicherstellen können, dass die Seilbahn durchgehend abwärts fährt, es könne auch sein, dass sie mal aussetzt. Wie lange? Das hängt vom Wind ab. Ob wir was vor hatten? Ja, einen Flug nach Buenos Aires zu kriegen… also keine Seilbahn.

Moni holte ihre Off-Road-Erfahrung vom ersten Tag wieder heraus und wir fuhren kurzerhand mit dem Auto den Berg hoch. Die Stimmen, ob wir einen 4×4 bräuchten, gingen auseinander, wir entschieden uns, auf die zu hören, die sagten, es wäre nicht nötig und so war es am Ende auch. Oben lag in der Tag noch Schnee und da die Skisaison schon vorbei, die Wandersaison aber noch nicht so ganz eröffnet war, waren hier wirklich alle Wege, bis auf einen 20 Minuten Rundweg gesperrt. So kamen wir also nach dem Rundweg nur in den Genuss des sich drehenden Restaurants mit Ausblick, bekamen einen Zettel mit einer Uhrzeit, bis wann wir blieben durften und fuhren dann wieder runter. Allerdings nicht, ohne vorher mit der kleinen Zahnradbahn die letzten Meter nach ganz oben zu bestreiten.

Den Flug bekamen wir, tüddelten aber mit Kaffee trinken und lesen wieder mal so lange am Gate rum, dass wir – erneut – die letzten waren, die in den Flieger stiegen. Und sogar explizit mit Namen aufgerufen wurden, was Erinnerungen an einen Mallorca-Urlaub mit der Mädelsgruppe hervorrief, wo wir leider zu lange am Strand lagen und der Meinungen waren, ob man nun am Strand wartet oder am Flughafen, mache ja keinen Unterschied und dann am Flughafen nur noch hörten „Señoritas Monika, Vivien, Tina, Gaby, Betty,…“… aber auch damals kamen wir gerade noch mit. 

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