Kein Touri-Bus, keine Boca-Tickets

Vorfreude ist ja super – aber zwei Jahre der Vorfreude sind schon ganz schön lang. So lange hat es gedauert, von dem Moment an, als meine Freundin Moni mich besuchen wollte bis zu dem Zeitpunkt, als die dann wirklich hier ankam. Aber egal, nun ist sie hier! Dieses Mal standen wir rechtzeitig (um 5.15h!) auf, um nicht wieder zu spät am Flughafen anzukommen, und wie es dann immer so ist, dieses Mal dauerte alles „normal lang“ mit Passkontrolle, Kofferband und Security – aber dann war Moni endlich hier, juhu! Und ich konnte mich schon einmal an das frühe Aufstehen gewöhnen, denn es sollte nicht das letzte Mal sein in der kommenden Woche.

Wir starteten mit einem grau-regnerischen Tag in Palermo, gingen durch den Park, den Rosengarten, frühstückten in Palermo Hollywood, besuchten das Hippodrom und spazierten durch Palermo Soho solange uns die teilweise jetlag-, teilweise normalemüdigkeitwegen5haufstehen-geplagten Füße trugen. 

Den nächsten Morgen wollten wir zumindest ein wenig ausschlafen (wobei 9h aufstehen für mich ja auch weit entfernt vom Ausschlafen ist, aber wir wollten die wenigen Moni-Tage in Buenos Aires natürlich auch nutzen), was dann zur Folge hatte, dass die Tickets für den HopOn-HopOff-Touristenbus nach unserem späten Frühstück ausverkauft waren für den Tag. Ups. Also ab ins Taxi und los ging es ins Zentrum – machen wir halt unser eigenes Touri-Programm, was u.a., neben den Klassikern im Zentrum, einen umfassenden Bummel über die San Telmo Feria mit Empanadas im Mercado San Telmo sowie Sekt auf Eis in der Sonne im modernen Stadtteil Puerto Madero mit sich brachte. Das hätte uns kein TouriBus der Welt bieten können. 

Auf der Feria warb ein älterer Herr für TangoShowKarten und wir schlugen zu. Erst wirkte es alles etwas, sagen wir, als wenn die Show nie stattfinden würde, dann, als wenn wir die einzigen Zuschauer werden würden, aber hey, wir vertrauten einfach mal darauf, dass es gut werden würde (mehr Moni als ich) und sollten recht behalten. Es war ein bunter Abend mit einer tollen Show, leckerem Dinner und ich durfte sogar das Akkordeon halten und „spielen“. Getränke gab es nur flaschenweise, aber auch das Problem bekamen wir gut gelöst. 

Am dritten Tag waren wir schlauer, standen wieder früher auf, ließen das Frühstück ausfallen und uns vom Cabify zur Start-Station fahren – so waren wir mit die ersten in der Bus-Schlange und ergatterten einen Platz ganz oben mit bestem Blick. Um diesen nicht zu verlieren, blieben wir erst einmal sitzen und erst in La Boca beim Fußballstadion von Boca Juniors stiegen wir aus, um die sportverrückte Moni in die gelb-blaue Welt eintauchen zu lassen. Wir kamen mit einem Typen ins Gespräch, der uns nebenbei erzählte, dass er uns Karten fürs Stadion besorgen könne (die nicht so einfach zu bekommen sind) und wir tauschten unsere Instagram-Accounts aus. Heute meldete er sich und leider stellte sich heraus, dass sein primäres Augenmerk doch nicht auf den Fußballkarten lag. Zack, geblockt, kein Boca-Spiel für uns aktuell. Wir tingelten da neulich dann so durch den Caminito und ließen uns dann vom Bus an allen weiteren Hot Spots der Stadt vorbei zurück nach Palermo bringen, wo wir abends mit Martín und Maxi in einer der typischsten und besten Parillas (Grillrestaurant) einkehrten, damit Moni zumindest an Tag 3 in Buenos Aires mal zu einem richtig guten Steak kam. Dieses wurde begleitet mit einer Million Kleinigkeiten und so kam es, wie immer, dass wir mindestens die Hälfte der Gerichte einpackten, worüber sich nicht nur der Nachtportier der Security bei uns im Haus freute sondern auch Maxi, für den das Abendessen für den kommenden Tag somit gesichert war.

Und ehe wir´s uns versahen, waren drei Tage Buenos Aires rum. Voller Eindrücke, die Moni liebevoll in Collagen verpackte und die ich hier jetzt einfach mal nutze.

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