Ja, ich gebe es zu! 100%! Es gibt keine Ausreden, Entschuldigungen und auch kein Drumherumreden. Ich bin Katzenmama und zwar zu 100% – ach was, zu 1000%! Finden das andere blöd, lächerlich, nicht nachvollziehbar? Bestimmt. Aber es ist mir sowas von egal! Als dieses fast 10 Monate alte Wesen sich an mir festklammerte, weil sie beim Tierarzt angekommen, spürte, dass hier etwas passieren würde… als ich sie dann von mir losreissen und in die Transportbox setzen musste, damit der Narkose-Arzt sie mitnehmen würde… da schaffte ich es gerade noch bis vor die Tür, bis die sorgenvollen Tränen mir die Wangen runter liefen. Ja, es ist nur eine Kastration, eine reine Routine-OP für jeden Tierarzt, ja, wir haben uns für die Variante entschieden, in der sie nicht per Venen sondern per Atemwege narkotisiert wird und ein Anästhesist die gesamte OP über an ihrer Seite ist… trotzdem. So. Ist so.


Wir gingen also spazieren, einen Kaffee trinken und lenkten uns die 1,5h Stunden irgendwie ab, bis wir die kleine Maus wieder abholen dürfen. Je nach Typ würde es 2 Stunden bis 3 Tage dauern, bis die Narkose komplett überwunden uns sie wieder normal agieren würde. Wir sollten eher die 3 Tage Familie werden, was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten. Zunächst nahmen wir also das kalte, zitternde Häufchen Elend mit dem narkosevollen Silberblick ins Nichts mit nach Hause.



Martín fuhr entspannt nach Luján zum Haus raus, Fußball rief und Tennis auch. Ok, mach Du nur… Ich blieb mit Maxi und der InsNichtsStarrendenKatze zu Hause. Transportbox offen, Wasser in Reichweite, sie schlief ein. Ok gut. Bis sie aufwachte, rumtorkelte, sich nur rückwärts bewegen konnte und das Klo nicht fand… ich erspare hier weitere Details und auch meine Ängste und Sorgen, die ich natürlich vor Maxi geheim hielt, der immer besorgt nachfragte, ob das alles so normal sei. Jaja, das käme durch die Narkose und co…
Was soll ich sagen, es war keine schlafreiche Nacht und die Tage waren nicht so einfach (für mich)… die Katze in ihrem „Bademantel“, wie sie hier sagen – zumindest besser, als jede Halskrause – leidete „depressiv“ vor sich hin und ich mit. Und ja, sie durfte auf dem Balkon aufs Sofa und ja, bekam ausnahmsweise dort Futter und Wasser. Und ich hüllte sie in eine Decke. Und war an ihrer Seite. Alles, was ihr gut tun sollte, versuchte ich möglich zu machen. Wie ich dann von der Tierärztin bei der Nachuntersuchung erfuhr, hatte sie keine Schmerzen, sondern Katzen seien einfach auch wirklich theatralisch veranlagt… danke für die Info, sie kam etwas zu spät.




Egal. Heute wurden die Fäden gezogen, der Bademantel konnte nach 10 Tagen abgenommen werden und die am Bauch rasierte Katze kann sich endlich wieder frei bewegen, nachdem ich am Wochenende in Lujan eine lange Leinen-Konstruktion gebastelt hatte, die ihr erlaubte, draußen zu sein, ohne auf Bäume zu klettern und co, aber dafür sorgte, dass sie an einer Säule oder einem Stuhl „klebte“, nachdem sie x-mal rumgelaufen war uns somit die Leine aufgewickelt wurde. Menschen, die Katzen haben oder hatten, werden mit mir fühlen. Menschen, die keinen Bezug zu Katzen haben… was soll ich tun, hahaha.