Genau wie vor zwei Jahren

Bevor es für meinen Vater, seine Frau und mich von Uruguay zurück nach Buenos Aires ging, musste erst einmal die Frage geklärt werden, wer denn nun wie übernachtet, da Martín zwar wieder negativ getestet, Maxi dafür aber, wenn zum Glück auch ohne jegliche Symptome, positiv war. Die beiden wurden also raus ins Wochenendhaus mit Home Office verfrachtet und ich durfte in Palermo bleiben und somit näher am Hotel von Papi und Karin. Wir hüpften nochmal in den Hop-on-Hop-off-Bus, genossen es, bei bestem Wetter Buenos Aires von oben (da Doppelstockbus) heraus zu betrachten, stiegen hier und da nochmal aus, um die typischen Ecken noch einmal besucht zu haben. Der Maiplatz, der rosa Regierungspalast, das Café Tortoni, der Obelisk, „Karins Magnolie“, Puerto Madero (am Tag und auch zum Dinner abends bei traumhafter Kulisse), die Straße des 9. Juli und La Boca, alles war noch einmal dabei, um mit richtigem Buenos Aires Gefühl zurück zu fliegen. Auch wurden die Erinnerungen noch einmal aufgefüllt (nicht nur die Erinnerungen sondern auch unsere Körper) mit Empanadas, mit einem Avocadotoast-Himmel-Moment für Karin, Luccianos-Eis für uns alle, meiner neuen Leidenschaft dem Macha-Latte und einem die Reise abschließenden Filetsteak im Don Julio, wo es als Gruß des Hauses immer organische Tomaten mit Olivenöl und Salz vorab gibt – kannte ich nicht, liebe ich!

Bevor es für die beiden zurück in den Deutschen Winter ging und keiner ahnte, was die Welt in ein paar Wochen erwartete – genau wie vor zwei Jahren, als die beiden hier abreisten – fuhren wir dann aber trotz Corona einmal kurz raus zum Haus. Das ginge ja gar nicht, dass mein Vater und Karin unser Haus nicht kennenlernen. Es wurden also alle Türen und Fenster geöffnet, fix durchgelüftet und es gab Kaffee und Kuchen auf der Terrasse. Schöne Eindrücke, ein Abschiedsbild mit Abstand und ein armer positiv getesteter Maxi, von dem alle maximalen Abstand hielten und der sich ein wenig wie ein Aussätziger fühlte, blieben von diesem Tag.

Und wie es dann ja leider bei jeder Reise so ist, ist sie irgendwann zu Ende. Und es kommt das, was ich am wenigsten mag und was sich durch meine Lebenssituation doch als regelmäßiger Begleiter in mein Leben geschlichen hat: Abschied nehmen. Klingt dramatischer, als es für viele sein mag, vor allem, weil ich ja regelmäßig in Deutschland bin, aber es fällt mir trotzdem jedes Mal total schwer und zwar so richtig. Jedes Mal heule ich am Flughafen wie ein Schlosshund. Auf der anderen Seite wäre es ja aber auch schade, wenn mir eine räumliche Trennung, egal für wie lange, nichts ausmachen würde. DANKE, dass Ihr hier ward! Wir sehen uns bald in Berlin und in Hamburg !

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