Schon in dem Moment, als meine Flugdaten für den Flug nach Hamburg feststanden, kündigte sich mein Vater an. Fiel doch bei meinem letzten Deutschland-Besuch unser traditionelles Vater-Tochter-Wochenende aus, weil ich zweimal in Berlin war und in Hamburg ja auch sowieso alles geschlossen hatte, so war die Vorfreude dieses Mal natürlich doppelt so groß.
Es wurden Restaurants vorreserviert und Pläne geschmiedet und am Ende haben wir einfach das Zusammensein per se genossen und alles andere wurde zweitranging. Ausschlafen, keine Termine haben, ausgiebig und spät frühstücken, ein bisschen Hamburg aufsaugen an der Alster, der Elbe (mit einem Abstecher auf die schöne Linden-Terrasse) und der Hafencity und abends draußen sitzen zu können machten es zu einem entspannten Sommer-Wochenende. Ich lernte ganz neue Ecken der Hamburger Innenstadt kennen, sowie wir gemeinsam abends das Philipps Restaurant im Karo-Viertel mit dem unfassbar netten und aufmerksamen Service-Personal (und auch sehr leckerem Essen) und genossen am zweiten Abend den Klassiker, das Portonovo an der Alster, wo wir in Erinnerungen an die unfassbar geilste Party des Jahrtausends (aka meinen 40. Geburtstag) schwelgten und bei fast perfektem Blick das sensationelle Essen genossen.
Warum nur fast perfekter Blick? Das kam so: Ich hatte für draußen reserviert, es war ja Sommer. Dann war es an dem Morgen aber etwas kühl und windig, weshalb ich anrief und darum bat, doch lieber drinnen, dafür aber den allerbesten Tisch zu reservieren. Als wir ankamen, war es doch nicht sooo kalt, vor allem aber konnte wir uns drinnen jeden Tisch aussuchen, weil alle frei waren. Wir wären die Einzigen gewesen, die drinnen gesessen hätten und das macht ja nun wirklich keinen Spaß. Der Mensch ist schließlich ein Herdentier und dazu kommt, dass mein Vater mir (neben vielen anderen Dingen) absolut das Gen vererbt hat, welches dafür sorgt, dass die Nachbartisch-Gespräche immer auch mit in den Abend einbezogen werden müssen. Wenn ich die also drinnen nicht mitbekomme, weil es keinen besetzten Nachbartisch gibt, was also dann. Da unser ursprünglich reservierte pool position Tisch draußen natürlich bereits weggegeben wurde, mussten wir in der zweiten Reihe Platz nehmen mit mittelgutem Blick. Und dazu saßen auch noch Dänen am Nachbartisch, die wir nicht verstehen konnten. Hrmpf, hihi.




Es war „trotzdem“ ein total schöner Abend, den wir bei guten Gesprächen Zuhause bei einem Glas Wein haben ausklingen lassen. Wie immer ging die Zeit viel zu schnell rum, aber da ein nächstes Treffen bereits geplant war, fiel der Abschied nicht ganz so schwer. Danke Papi für diese Tradition, die wir hoffentlich für immer weiterführen werden.
