(argentinien)müde

Ich bin gerade ziemlich argentinienmüde. Das hat absolut nichts mit Martín und Maxi zu tun, aber ich merke, wie der lange Lockdown, den ich nie als so schlimm empfunden habe, nun doch an mir zerrt, wie die ständige Unsicherheit, die komplette Unlogik so vieler politischer Entscheidungen und überhaupt viele Aspekte im Land eben nicht immer nur toll sind, sondern mir in den letzten Wochen einfach auf die Nerven gehen. Ich liebe Argentinien über alles, aber ich brauche gerade mal eine riiiiesen große Portion Heimat, Familie, Freunde.

Deshalb empfinde ich es dieses Mal gar nicht als so schlimm, dass ich mal wieder nach 90 Tagen ausreisen muss, weil ich immer noch keine Aufenthaltsgenehmigung habe. Hamburg is calling and I must go hieß es also. Das übliche Procedere mit allen Papieren – natürlich wieder einmal alles anders als noch vor 3 Monaten, aber daran haben wir uns ja alle gewöhnt. Alles ausgedruckt (ja, digital reicht nicht aus) und los ging es, an den fast leeren Flughafen.

Nach fast 14 Stunden Flug landete ich in Madrid, wo ich 10 Stunden Aufenthalt haben sollte. Das ist nicht schlimm, vor allem, weil ich wieder mit der Business Promo geflogen bin und in die Lounge konnte. Aber in der Lounge gibt es keine Betten, die Dich retten, wenn Du nach 12 Stunden Tag-Flug endlich eingeschlafen warst und sie Dich nach 40 Minuten mit dem Frühstück und der Aussicht auf 10h Madrid-Aufenthalt für Dich um 3h nachts weckten. Ich kämpfe und verliere doch. Die Müdigkeit ist stärker. Ich baue mir aus zwei tiefen Sesseln und einem höheren Puff eine Schlafgelegenheit und die Blicke aller um mich herum sind mir so was von egal. Ja, es muss unfassbar ungemütlich ausgesehen haben, wie ich da mit dem Po auf dem hohen Puff und mit Kopf und Füssen auf den niedrigen Sesseln lag. Und es war unfassbar ungemütlich. Wie sagte mein Vater so schön: Es ist nie gut, mit dem Po im Puff zu sein. Und ich bin trotzdem eingeschlafen.

Und ich habe etwas Neues entdeckt: Es gibt in den Lounges Duschen. Geil. Ein eigenes großes Badezimmer mit Bank zum Klamotten-Ablegen, Waschbecken, Toilette, Dusche und alles total nett gemacht. Das ist natürlich mal gold wert nach 8h abhängen in Madrid. Zack, war ich wieder frisch und weiter ging es nach Hamburg – endlich.

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