Alleine? Ja man!

Es gibt diese Tage, da ist einfach alles doof. Neulich war solch ein Tag. Vor allem meine Stimmung war extrem doof. Es war ein Sonntag, Martín ging Tennis spielen, Maxi zum Handball und ich – ich fühlte mich plötzlich unendlich alleine. Und einsam. Dabei denke ich sonst soooo oft, wie schön es wäre, auch mal alleine zu sein. Aber doch bitte, wenn ich es will und nicht, wenn es sich einfach so ergibt…

Ich ging in den Park, wollte etwas joggen gehen. Mein Arm und mein Rücken taten immer noch relativ doll weh, so dass es eher ein Spaziergang mit kleinen Laufmomenten als wirkliches Joggen wurde. Das hob die Stimmung nicht gerade. Und ich fühlte mich so total lost.

Trotzdem hilft Bewegung ja immer, auch die Gedanken in Bewegung zu bringen und so beschloss ich, das zu tun, was ich noch nie gemacht hatte, immer machen wollte und wozu die Jungs grundsätzlich keine Lust haben: Tretbootfahren auf dem See in meinem Lieblingspark Bosque de Palermo.

Ich fragte also bei der Bootsvermietung, was es kosten würde. „Für wieviele Personen?“ „Nur für mich!“ – Und da war sie wieder, diese eine Frage, die ich während meines Alleinereisens im Sabbatical so oft hörte, die am Anfang so schwer zu ertragen war und mich dann doch so wachsen lies: „ALLEINE?“ – ja man, wie willst Du „nur für mich“ sonst interpretieren. Ich wurde also zum Ticketschalter geschickt und dort das gleiche Spiel. Gefühlt entsetzter Blick und die Frage: Für eine Person? Für Dich alleine? – zum Glück hat er mich geduzt, sonst hätte ihm kurz erklärt, wie man ALLEINE Tretboot fährt….

Ich fragte, ob ich mir einen Kaffee auf die Schippertour mitnehmen dürfe – eigentlich nicht, aber er würde mal ein Auge zudrücken. Starbucks here I come, mit Kaffee in der Hand sieht die Welt ja immer auch schon besser aus.

Und dann ging es los, gefühlt guckten mich alle an und ich bemerkte, dass ich wirklich die Einzige zu sein schien, die alleine im Boot ist. Aber es machte mir absolut nichts aus. Im Gegenteil. Ich fühlte mich gut und genoß die Sonne (21 Grad in der Sonne, im Winter) und den blauen Himmel, den Kaffee in der Hand und den Platz in meinem Böötchen. Und die Stimmung stieg von Minute zu Minute 🙂

Geht doch! I can do this – muss ich vielleicht einfach mal wieder präsenter haben, dieses Motto aus meinem Sabbatical-Jahr.

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