Ich heirate einen Arzt

Es war super schön sonnig am Freitag und so saß ich mit einer Bekannten mittags in einem Restaurant draußen zum Lunch in der Sonne und es war schön – eigentlich. Denn mein Arm tat so weh, dass ich kurz davor war, aufzustehen und zu gehen, weil ich nicht wußte, in welcher Position ich ihn halten sollte, damit es besser würde. Seit über zwei Wochen geht das nun schon so und trotz Massage, Bandage und Globuli wird es nicht besser. Ich kann nicht gut schlafen, kein Tennis spielen und selbst beim Radfahren tut mir der Arm weh, vom Tippen am Laptop ganz zu schweigen.

Da ich vermutete, dass vielleicht ein Nerv eingeklemmt sein könnte, guckten wir mal online nach einem Arzt-Termin. Aha in 6-8 Wochen. Nee, so lange wollte ich wirklich nicht mehr warten, also gingen wir kurzerhand in das weniger als einen Kilometer entfernte Krankenhaus. Hier hat jede Krankenversicherung ihre dazugehörigen Krankenhäuser und eines, das zu unserer Krankenversicherung „Swiss Medical“ gehört, ist zum Glück so dicht. Ich wurde nett empfangen und aufgenommen und musste nur relativ kurz warten.

Als sie mich fragt, ob ich zum „traumatólogo“ möchte, stutze ich, denn dass ich jetzt ein Trauma von den Schmerzen hätte, würde ich doch als übertrieben bezeichnen. Es stellt sich aber heraus, dass dies der Unfallchirurg ist, aha. Wieder ein neues Wort dazugelernt.

Und das Gute ist, dass wirklich immer aus jeder Rubrik ein Arzt dort ist und einen nicht der Gynäkologe behandelt, wenn einem der Arm wehtut. Herr Dr. Orthopäde / Unfallchirurg ruft mich also schnell auf, drückt diverse Knöpfe an Rücken, Schulter, Arm und Händen und fragt mich, was ich denn so arbeiten würde. Homeoffice, Laptop, ja, auch mal viel. Und dann sagt er diesen einen Satz, den jede Frau über 40 gerne hören möchte: „Und auch wenn sie ja sicher erst Anfang 30 sind….“ und den Rest von „… und schon seit Jahren täglich das Handy benutzen“ höre ich schon kaum noch. Er ist nicht mein Typ, aber ich denke kurz darüber nach, ihn zu heiraten. Und sage nur: Ja! – am Handy bin ich auch viel.

Dann das Ergebnis: Nee, vom Tennis käme das nicht, sondern wirklich vom Handy. Und zwar nicht von den letzten Wochen oder so, sondern überstrapaziert von den letzten Jahren. Falsche Haltung, Arm gebeugt, Kopf gebeugt, Daumen in angespannter Haltung, alles tiefverspannt, daher die Schmerzen. Ach. Na, da kann ich kaum gegen an reden, das wäre alles unglaubwürdig, sogar mir selbst gegenüber.

Ich bekomme also Muskelrelaxans und Schmerzmittel für die nächsten 10 Tage und es erübrigt sich, zu erwähnen, dass er sagt, dass ich mehr Sport machen, mich viiiiiel dehnen soll und weeeenig Zeit am Handy (jahaaaa) verbringen soll. Ich werde es versuchen, hab ich mir selbst versprochen – merke aber doch, wie schnell ich es wieder vergesse, wenn die Schmerzen nun dank Schmerzmitteln weg sind. Reminder to myself: Take care!

Ein Gedanke zu “Ich heirate einen Arzt

  1. Ach mein Stern 🌟, du ohne Handy – das ist wirklich eine Challenge für dich!! Aber du wirst es schaffen!! Durchhalten und mal zurücklehnen und in die Welt schauen oder nur in dem Himmel!! Drück dich ❤️😘

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