Tüddelkram und Stehrumchen

Ich war nicht so gut drauf am Wochenende. Muttertag und dann ist man soweit weg. Das war schwierig emotional für mich am Sonntag. Zur Ablenkung dachte ich mir, gehe ich joggen. Mittelgute Idee, hat nicht so viel Endorphine gebracht, wie erhofft. Also ab zur Feria. Ablenken.

Feria bedeutet Markt und neben den normalen Obst- und Gemüse-Wochenmärkten gibt es hier jedes Wochenende im Jahr (es sei denn, es ist gerade komplette Ausgangssperre) Märkte, die man wohl am ehesten mit Kunsthandwerker-Märkten beschreiben kann. Wenn man sich nun ohne Bilder einen Kunsthandwerkermarkt in Südamerika vorstellt, dann dachte ich, bevor ich es kannte, eher an fürchterlich kitschige und nicht schöne Sachen. Gut, kitschig sind die Sachen hier auch, aber es gibt auch wirklich hochwertig gearbeitete gute Sachen dort zu kaufen. Natürlich ist alles Geschmacksache, aber ich finde immer was (Überraschung hihihi).

An diesem Wochenende war ich also insgesamt auf 3 Ferias. Auf einer alleine und auf einer mit Martín. Und während Martín beim Fußball war, sagte Maxi doch glatt zu mir: Obwohl ich keine Ferias mag, würde ich Dich begleiten, wenn wir mit dem Rad fahren. Schon sweet der kleene Große. Eine der Ferias hat mich ziemlich enttäuscht, da war ein Teil, in dem es nur solche Mittelalter-Dinge gab und die Verkäufer waren auch demnach angezogen… das ist ja so gar nicht meins. Und auch sonst gab es primär Dinge aus Leder und silber. Klar, das ist natürlich auch sehr typisch hier in Argentinien, aber ich habe es dann doch etwas gemischter lieber.

Bei uns in Palermo ist auch ein solcher Steh-rum-chen-Markt, fußläufig vielleicht 10 Minuten entfernt und da war ich alleine, in Ruhe, mit meinem Kaffee in der Hand. Und da gibt es aus meiner Sicht wirklich schöne Stände, man kommt nett mit den Leuten ins Gespräch, vor allem jetzt, wo ja keine Touristen da sind und es dementsprechend leer ist. Und so stellte sich heraus, dass die eine Verkäuferin die Mutter eines Schulkameraden von Maxi war. Zufälle gibt es.

Am Ende kam ich mit einer Keramikschale, einem Kissenbezug, einem Bild fürs Schlafzimmer, einem kleinen Kaktus in hübschem Topf und einer neuen Lampe nach Hause. Und alles kam gut an, das ist ja auch nicht ganz unentscheidend. Man kann ja zu solchen Märkten stehen, wie man will, aber ich liebe sie und außerdem unterstützt man somit die Leute und nicht die großen Ketten. Ich bin ja schon lange ein local shopper – hier wie in Hamburg auch.

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