Drei Leute, die gerade anfangen, zusammen zu leben und völlig unterschiedliche Ansprüche, Ideen, Vorstellung und Erwartungen ans Wohnen haben, suchen eine Wohnung. In Buenos Aires. Eigentlich in Palermo, dem „Eppendorf“-Stadteil. Aber inzwischen auch im erweiterten Palermo-Kreis. Ich dachte, da sei so mirnichtsdirnichts doch wohl was Wunderschönes zu finden. Ich dachte… wie so oft.
Meine Vorstellung war eine große Wohnung, hell und mit offener Wohnküche, schönem Balkon mit Blick über die Stadt, Holzfussboden und bitte auch einem Pool. Ja, ich weiß, „man wohnt nicht im Pool“, aber meine Überlegung war, dass ich in Hamburg niemals einen Pool haben werde und wenn ich schon mal im eigentlich doch sehr sonnigen Südamerika wohne, dann doch gerne mit Pool. Bitteschön.
Die Situation hat sich im letzten Jahr aber sehr verändert. Interessanterweise steigen die Mieten, für die aus meiner Sicht schönen Wohnungen ins Unermessliche und für uns nicht Bezahlbare. Davon abgesehen, suche ich auch kein Penthouse in Manhattan sondern eine Drei-Zimmer-Wohnung in Buenos Aires. Also heißt es, Abstriche machen. Ist ja grundsätzlich nicht so mein Ding. Aber gut, ich lerne ja, flexibel zu sein, mich an neue Situationen anzupassen und natürlich sind auch die Gepflogenheiten hier anders. Viele Wohnungen haben Fliesen im Wohnzimmer, was ich nicht mag. Ich finde es kühl und ungemütlich und bedenke nicht die Luftfeuchtigkeit und den Aspekt, dass es leicht zu reinigen ist.
Und irgendwie ist ja immer was. Ist die Wohnung super, liegt der Pool im Schatten hinterm Parkplatz, ist der Pool toll und hat das Haus Tischtennisplatten und Billardtische sowie einen wirklich tollen Gym, dann ist die Wohnung komplett 70er Jahre und dazu überteuert. Finde ich etwas toll, liegt es super weit entfernt von Maximos Schule, findet Martín etwas toll, liegt es dichter an der Schule und an seiner Arbeit, aber die Nachbarn gucken einem nicht nur auf den Balkon sondern auch quasi direkt ins Wohnzimmer.
Findet Maximo etwas toll, ist auch wieder irgendwas. Und so hängen wir immer noch ein wenig zwischen den Stühlen. Und ich komme nicht richtig an. Weil noch nicht alles ausgepackt ist, weil wir manchmal denken: Lohnt es sich überhaupt noch, die Wohnung so richtig zu putzen – wir sind doch sowieso bald weg hier. Eben nicht. Also wurde heute mal Frühjahrs-Putz gemacht. Und das ist sicher ein gutes Zeichen dafür, dass wir diese Woche eine Entscheidung für eine Wohnung treffen. Drückt uns die Daumen!