100 Tage Post-Sabbatical. 100 Tage bin ich nun zurück im Büro, zurück im Alltag, zurück in Hamburg, zurück in meiner Wohnung, zurück bei Freunden und Familie, zurück in meinem Leben. Zurück in meinem Leben?
Schwierige Frage. Was genau ist eigentlich mein Leben? Und wo ist es? Ist es ortsabhängig? Viele viele Fragen gehen mir durch den Kopf und verhältnismäßig wenige Antworten finde ich aktuell. Aber wenn ich eins im Sabbatical gelernt habe, dann, dass sich alles fügt. Und alles immer so kommt, wie es sein soll. Davon bin ich fest überzeugt. Und so werde ich auch zu gegebener Zeit meine Antworten finden.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es schön ist, wieder hier zu sein. In diesem Teil meines Lebens. Ich liebe meine Familie, meine Freunde, meine Wohnung, mein Eppendorf, mein Leben hier. Ich gehe gerne ins Büro und habe wundervolle und wirklich lustige Kollegen dort, auf die ich mich jeden Tag freue. Aber ein ganz großer Teil ist ganz wo anders. Mein Herz. Denn das ist in Buenos Aires und leidet schlimmdoll darunter, dass Martín so weit weg ist. 12.000 Kilometer. Aber für die Entfernung bekommen wir alles seit fast einem Jahr echt gut hin. Und das ist schön. Und gibt Hoffnung und Zuversicht.
Auf jeden Fall waren es überwiegend schöne erste 100 Tage Post-Sabbatical. Und das ist gut. Oft werde ich gefragt, ob das für mich noch real ist, all die Reisen und Eindrücke oder ob es sich nicht schon wahnsinnig weit weg anfühlt. Und dann bin ich immer wieder dankbar, dass ich mich aufgerafft habe und die Weltkarte mit meinen Fotos an meiner Wand angebracht habe, denn daran lauf ich täglich mehrfach vorbei und denke so oft: Ach ja, da war ich ja auch. Das habe ich ja auch erlebt. Wow. Und das macht es nah und gibt immer wieder eine gesunde Distanz zum Alltagswahnsinn in Deutschland.
Und interessanterweise lese ich meinen eigenen Blog ab und zu. Das mag selbstverliebt klingen, hat aber mehr den Erinnerungs-Charakter. Denn am Ende des Tages sind es ja überwiegend die kleinen Dinge, die Momente, die kurzen Erlebnisse, die Reisen und Begegnungen so besonders machen. Und die habe ich zum Glück im Blog festgehalten und kann mich so oft selber wieder dran erinnern. Was dieses Jahr mit 365 freien Tagen nach wie vor unbezahlbar wertvoll macht. #365tagefreigehabt