Um 6.30h klingelt der Wecker, ich habe kaum geschlafen, weil ich mich nicht so wohl fühle im Hotel und weil ich ja generell nicht gut schlafe, wenn ich weiß, dass ich so früh aufstehen muss. Ja, mir ist bewußt, dass Viele jeden Tag um diese Uhrzeit geweckt werden, aber ich bin im Sabbatical und außerdem eine deutliche Eule im Gegensatz zu allen Lerchen. Es gibt überraschend gutes Frühstück im Hotel und um 7.30h werde ich abgeholt, wir fahren mit einem Kleinbus von Hotel zu Hotel, um alle möglichen Leute einzusammeln und ich wundere mich, dass die Familie mit Paco nicht abgeholt wird… seltsam.
Wir werden an einem Parkplatz an den großen Bus übergeben und ich nun weiß ich auch, was mit den Bussen passiert, wenn sie in Deutschland so alt sind und die Sitze so durchgesessen sind, dass man sie wirklich nicht mehr einsetzen kann. Sie kommen hierher. Ich sitze also im großen Bus und plötzlich kommt dann doch die Paco-Familie rein und der Vater sagt: Ohne Dich, wären wir jetzt nicht hier. Äh what? Warum? Und er berichtet, dass sie abgeholt wurden und Paco irgendwann fragt, wo ich denn wäre. Der Guide sagt, dass ich ja zu den Wasserfällen fahre heute und nicht zu dem Vogelpark. Pacos Mutter sagt, naja, wir ja auch nicht. Ach so, äh, ups, falsche Familie vom falschen Hotel abgeholt. Argentinien halt. Welcome to this world. Naja, ist ja nochmal gut gegangen.
Wir fahren also in den Nationalpark Iguazú, auf der Argentinischen Seite, und laufen insgesamt über 8km zu allen Wasserfällen hier, den großen und den kleineren und es sind zwar nur 20 Grad (was ja endlich schön warm ist und ich zumindest endlich mal im T-Shirt laufen kann), aber es ist wahnsinnig schwül und drückend. Nicht umsonst bin ich genau jetzt im „tiefsten Winter“ hierher gefahren, denn im Sommer soll es hier unerträglich sein durch die Temperaturen, aber vor allem die Luftfeuchtigkeit und all die Mücken. Da hilft dann gar nichts mehr gegen Denguefieber, Zika-Virus, etc.. Als ich mich morgens mit Anti-Mücken-Spray eingesprüht habe, musste ich ganz schön an die Kolumbien-Zeit denken, immer und täglich dieses Spray… dass meine Haut das überlebt hat, ist auch der Wahnsinn irgendwie. Aber viele Stiche hatte ich zum Glück am Ende wirklich nicht.
Zu Beginn fahren wir mit einer kleinen Bimmelbahn durch den Park zum größten Wasserfall, der Teufelsschlucht, wo man dann auch doch schon mal ganz schön nass wird. Ich hab noch kein Regencape gekauft und so was auch nicht dabei, merke dann aber schnell, dass es ein Stück weiter Ecken gibt, an denen man auch gut gucken kann und wo der Wind den Nebel nicht so hin sprüht. Weiter geht es ganz nah ran an die Wasserfälle und ich muss schon sagen, dass es ganz schön beeindruckend ist. Nicht nur, was für eine Kraft das Wasser hat, dass es einfach nicht aufhört, zu sprudeln sondern auch wie schön es wirklich aussieht.
Mittagspause wird in der Mitte des Parks gemacht, wo jeder die Auswahl zwischen Weißbrot-Toast mit Schinken und Käse, Weißbrot-Baguette mit Schinken und Käse, Weißbrot-Sandwich mit Schinken und Käse,…. (ja, mich nervt dieses Essen hier manchmal schon ganz schön!) und Empanadas und Salat hat. Also Salat und eine Empanada. Man muss allerdings höllisch aufpassen, weil überall Nasenbären lauern, die zwar entzückend aussehen, aber alles fressen wollen und zum Teil sogar auf die Tische springen. An Salat und Empanadas scheinen sie zum Glück aber kein Interesse zu haben. Umso besser. Und es scheint so herrlich die Sonne, dass ich ein Nickerchen auf dem Rasen mache.
Danach geht jeder ohne Guide weiter. Offen ist noch der 3km weg oberhalb von den Wasserfällen. Es ist irgendwie beeindruckend, wenn man genau dort steht, wo es hunderte von Meter in die Tiefe geht mit dem Wasser. Überhaupt ist der gesamte Park super schön und riesig. Kein Vergleich zu den Niagarafälle, die zwar auch toll waren, aber da waren halt die Fälle und sonst nichts. Hier ist dieser enorme Naturschutzpark, mit einer Landschaft wie in Neuseeland, wie beim Herr der Ringe, wunder- wunderschön.
Es war toll, ein schönes Erlebnis, auch wenn ich abends sehr kaputt war und von der drückenden Schwüle Kopfschmerzen hatte. Es hat sich gelohnt, hierher zu fahren.
Am nächsten Tag ging es dann auf die Brasilianische Seite des Parks.
Danke für diesen Flashback, liebe Tina. Ich fand es ähnlich beeindruckend und habe die Zeit auf beiden Seiten dieser gigantischen Wasserfälle mehr als genossen. Wie schön, dass Du da hingefahren bist. Freu mich schon auf den Bericht von der ‚anderen‘ Seite. Hab weiterhin eine unvergessliche Zeit. Take care. 😀
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Danke Dir lieber Tim und here you go mit dem Bericht aus Brasilien 🙂 Liebe Grüße!
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😀 Yeahie! Vielen Dank. Ich fand die Iguazu-Fälle (eben durch die Umgebung) so faszinierend, weil gigantisch. Niagara sind auch toll (die Fälle), das Drumherum empfand eher als störend (Las Vegas trifft Disneyland). Sowohl die argentinische wie auch die brasilianische Seiten haben beeindruckende Ausblicke zu bieten und man kann richtig eintauchen, inkl. Dusche. 😉 Ich war im Mai dort und es war drückend heiß- daher kam jede Abkühlung sehr gelegen. Alles Liebe für Dich und weiterhin: take care! Tim
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