Der zweite Teil der Sabbatical-Reise stand an und somit hieß es wieder packen. Die Entscheidungen gegen Rimowa und gegen normalen Rucksack waren gefallen. Nachdem ich mich relativ schnell von der Idee, mit einer 60l Rucksack-Rollen-Tasche auszukommen, verabschiedet hatte, stand ich also vor der Herausforderung, alles in 80l rein zu bekommen. Was nehme ich mit? Auf jeden Fall die Dinge, die sich für mich als wichtigste Begleiter auf der ersten Reise erwiesen haben. Mein Mini-Kopfkissen von junique. Es gibt mir immer – auch in den nichtsoschönen Unterkünften – das Gefühl von Zuhause. Meine Reise-Wäscheleine, die ohne Wäscheklammern auskommt, weil sie verzwirbelt wird. Mein leichtes Reisehandtuch, das so mega schnell trocknet. Meinen Mini-Regenschirm. Meinen Tür-Keil – falls mal wieder Betrunkene vor meiner Tür rumgrölen. Flipflops – für Sommertage, als Hausschuhe, für Spa-Besuche, etc…. irgendeine Schal-Tuch-Decke für Kuschelmomente an schlechten Tagen, als Decke im Flieger, Bus, Bett, als Schal… Mein Technik-Kram mit Laptop, Kamera, Kabeln, etc. für diesen Blog, denn der hat mich doch über viele einsame Momente hinweg gerettet und mir oft geholfen und mir auch einfach wirklich so viel Spaß gemacht. Und mein neues Handy! Denn das ist einfach unverzichtbar, v.a. für google maps, tripadvisor, etc.! Und natürlich meine Glücksbringer, die ich vor der letzten und auch vor dieser Reise von so vielen von Euch bekommen habe (toll seid Ihr):
Was ich letztes Mal mithatte und dieses Mal hier lasse? Nur 2 Sachen (neben den Winterklamotten): meine noise cancelling Kopfhörer. Sie sind einfach zu groß und sperrig und tun mir irgendwie auf dem Kopf weh…und für kleine InEar-Kopfhörer reicht das Budget leider gerade nicht. Nicht schlimm. Und meine Sweater-Blazer-Jacke. No need for that while I am travelling.
Am 13.02. ging es dann also los. Flug um 6.10h. Genau meine Zeit. Am Flughafen sein um 5h – kein Problem. Argh! Aber meine liebe Freundin Moni war so toll und hat mich trotz der Herrgottsfrühe gebracht (daaaaanke nochmal!), was super war, denn so alleine zum Flughafen zu fahren, um dann für fast 2 Monate weg zu sein, ist doof. Los ging es also. Irgendwie schon auch mit einem Kloß im Hals. Ein wenig zumindest. Aber auch mit Vorfreude auf Südamerika und alles, was kommt. 7 Wochen liegen vor mir! Der Flug nach Amsterdam war nach kurzer Enteisung der Tragflächen problemlos und schnell. Dort gab es dann bei Starbucks Frühstück für mich vor dem Weiterflug bei strahlendem Sonnenschein über Bogota nach Cartagena de Indias in Kolumbien. Ich saß neben Christine, die BWL in Bochum studiert und für ein zweimonatiges Praktikum nach Cartagena fliegt. 14 Stunden lagen vor uns und über den Wolken war es wie immer wunderschön – 50 Shades of Blue wurden uns geboten, ein Traum. Nach 11 Stunden kamen wir in Bogota an und nachdem zuerst Verwirrung herrschte, ob nun alle hier aussteigen müssten oder doch nur die, deren Endziel Bogota war, heiß es: Alle müssen raus. Gesagt, getan. Am Gate stand dann eine junge Dame, die allen NachCartagenaReisenden den Weg wies, so ging es an der nächsten Ecke weiter und während ich gerade denken wollte „na das ist ja gut organisiert“, kam der Zug der Lemminge ins Stocken, denn bei der Security hieß es, wenn wir national weiterfliegen würden, dann müssten wir hier nicht durch. Aha, wohin denn dann? Ja, das können sie uns auch nicht sagen. Ein sehr netter (und gut aussehender – nur mal so am Rande) Kolumbianer, der – wie sich später im Gespräch rausstellte – als Ingenieur gerade beruflich aus Thailand zurückkam und mit 12h Jetlag mehr als genervt von der Situation war, regelte es und gemeinsam informierten wir die Mitreisenden. Wir stiegen alle nach einer Stunde Wartezeit wieder in den selben Flieger ein, der nun auf dem Weg von Bogota über Cartagena nach Amsterdam war, mit neuer Crew und frisch betankt. Alte Plätze, gleiches Spiel. Noch mal 1,5h Flug und zack war ich nach 18 Stunden in Cartagena angekommen.
Auf dem Rollfeld erschlug mich fast die Hitze, aber es war schön, endlich Sommer! Wir bekamen alle einen pinken Aufkleber auf die Bordkarten, naja und diejenigen mit digitaler Bordkarte – so wie ich – bekamen den Punkt eben auf die Hand. Warum? Keine Ahnung. Die Passkontrolle verlief reibungslos und schon da bekam ich einen weiteren Vorgeschmack von den wirklich außerordentlich netten Kolumbianern. Kein Vergleicht der Einreise in die USA, hier sind alle super freundlich, hilfsbereit und entspannt. Der vorab gebuchte Transfer klappte perfekt, ich hatte einen super netten Fahrer, der mir gleich auch rechts und links alles zeigte und mir ein paar historische Eckpfeiler der Stadt erzählte. Die Sonne ging spektakulär im Wasser unter, als ich vom Flughafen ins Hotel fuhr – wow.
Etwas abgeschlafft kam ich im Hotel Capellan im Stadtteil Getsemaní an und war begeistert. Es ist traumhaft schön.
Ich wurde super freundlich empfangen und zum Zimmer gebracht und da machte dann auch schon eine strahlende und super erholt aussehende Christina die Tür auf, die auch Beiersdorf-Sabbaticalistin ist wie ich und schon seit Monaten unterwegs ist und mit der ich die nächsten drei Wochen durch Kolumbien reisen werde. Sie hatte bereits einen Tisch im Restaurant Varadero gebucht, wir schlenderten durch die Altstadt und was soll ich sagen: Es ist toll! Cartagena ist bunt, laut und wild – Karibik eben. I love it!
Und am Hafen sieht es aus wie in Hamburg…..inkl. Hamburg Süd Container 🙂