Die Nächte in unserem Apartment haben es in sich. Die ersten zwei Nächste war es wirklich unglaublich kalt, in der gesamten Wohnung. Man mochte sich kaum ausziehen zum Duschen und wir waren nachts froh über die zwei dicken Decken, die wir hatten. Die Heizung wird aber zentral für das gesamte Haus gesteuert, von daher hat Grant, unser Host, da keinen Einfluss drauf. Ab Tag 3 wohnen wir dafür in einer Sauna. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich eher nach dem Motto lebe, arbeite und schlafe „Es ist noch keiner erstunken, aber schon viele erfroren“ – heißt: Es ist selten irgendwo zu warm für mich, ich schlafe im Winter problemlos bei Heizung an und geschlossenem Fenster. Aber das hier ist selbst für mich too much. Ich verglühe und habe in der ersten „heißen Nacht“ das Gefühl, ich kann nicht mehr atmen. Aber Grant hat eine Lösung: Er schafft es, das Fenster, welches noch nie offen war, zu öffnen und wir machen die Klimaanlage an. Umweltschutz ist anders, aber es war nicht anders möglich. Seitdem leben wir nachts mit Heizungsluft von unten, Zug aus dem Fenster von oben und gerne mal Marihuana-Geruch for free von der Straße. Wir gewöhnen uns an alles und sind manchmal sogar morgens ausgeruht.
Als ich im Oktober in New York ankam, erwartete mich eine Überraschung in meiner airbnb-Wohnung in Brooklyn: meine liebe PR-Agentur Weber Shandwick hatte mir zum Abschied u.a. einen Gutschein hierher geschickt für ein Frühstück im Café Mogador. Lustigerweise (Zufälle gibt es nicht, sage ich ja immer) hat das Café zwei Locations, eine direkt bei meiner ersten airbnb-Wohnung und eine direkt hier bei meiner zweiten in East Village. Moni und ich kommen also in den Genuss eines Frühstücks for free – super lieben Dank ihr lieben Weber Shandwicks – es war sehr lecker und eine top Empfehlung!
Wir haben uns danach einfach mal durch New York treiben lassen und sind zu Fuß von East nach West geschlendert, nochmal durch die Bleecker Street, vorbei an der Sex-and-the-City-Magnolia Bakery, am Washington Square und zum Highline Park. Haben lange einfach in der Sonne gesessen und einen Kaffee dort oben getrunken, weil so traumhaftes Wetter war. Und es war herrlich, nicht irgendwo hin zu müssen oder sich irgendwas angucken „zu müssen“ sondern einfach ein wenig in den Tag hinein zu trödeln und hier oder da rechts oder links abzubiegen, einfach weil es schön aussieht oder weil wir gerade Lust und Laune dazu hatten.
Auch das 9/11-Memorial stand natürlich auf unserem Plan. Es war beeindruckend dargestellt. Memorials können die Amerikaner ja, das muss man ihnen lassen. Natürlich war es sehr ergreifend und wir haben eine ganze Weile dort verbracht. Am meisten berührt hat mich zum einen die Stimmen zu hören von Leuten, die noch aus den Flugzeugen bei ihren Liebsten angerufen haben und zum anderen die Stimmen auf den Anrufbeantwortern von Leuten, die sich Sorgen gemacht haben um Piloten, Feuerwehrmänner,… und die nie zurückgerufen wurden. Puh. Schrecklich ist das. Wenn man hier so vor Ort ist, wird einem das alles noch mal so richtig in vollem Ausmaß bewusst und wir haben auch nochmal überlegt, wo wir gerade waren. Ich war auf Kreta, wir kamen gerade vom Strand und alle saßen in der Hotel-Lobby vorm Fernseher. Wir dachten erst, Fußball würde laufen oder so. Bis wir erfuhren, was passiert ist. Püppi war in der Zeit für ein Praktikum in den USA und ich konnte sie tagelang nicht erreichen, das war schlimm. Zum Glück ist ihr nichts passiert. Leider vielen anderen schon.
Bedrückt machten wir uns auf, um in der EATERY etwas zu essen und uns ein wenig umzugucken – schon toll, was da so geboten wird. Wir waren nicht bei der beim Flatiron Building sondern gegenüber vom Century 21 Department Store im World Trade Center. Haben sehr lecker gegessen und sind sind sehr nett bedient worden.
Und dann hieß es für uns hophop nach Hause, umziehen, denn wir hatten Tickets für die MET, für die Oper in New York. Die Zauberflöte gab es und das Gebäude war toll, die Musik sowieso, das Bühnenbild auch, aber die Inszenierung war uns doch etwas zu modern. Ich bin sicherlich die Letzte, die etwas gegen sexuelle Witze und Anspielungen hat, aber die paar Male, die ich in die Oper gehe, hätte ich es gerne klassisch. Eine tolle Erfahrung war es trotzdem. Und ein schöner Abend auch.
Schon fast auf dem Heimweg, entscheiden wir uns doch noch (überraschenderweise), einen Drink zu nehmen. Wir hatten vorab den Tipp bekommen, ins 54 Below oder ins Elli´s Startdust Diner zu gehen – in beiden arbeiten angehende Musical-Stars, die neben dem Kellnern auch noch singen. Elli´s Startdust Diner ist dichter und wir stellen uns in die Schlange. Es fängt an zu regnen, wir lernen, dass man als 10er Gruppe deutlich schneller rein kommt, als zu zweit, aber halten durch. Und es lohnt sich. Tolle Leute, tolle Stimmen und auf jeden Fall etwas Außergewöhnliches! Und die Drinks sind auch noch lecker. Wieder ist es 1.30h und wir haben wieder mal einen ereignisreichen Tag hinter uns.
wenn du schon auf der Reise bist.. kannst du mich nicht abholen und mir auch mal wieder das Schöne im Leben zeigen? (: du strahlst sooooooooooooo viel Positives aus… es macht fast schon glücklich deine Einträge hier bloß zu sehen.
Ich wünsche dir ganz ganz ganz viel Spaß auf dieser Reise. Ich beneide dich – aber nach so viel Arbeit und „ich muss“ hast du dir das wirklich wirklich wirklich verdient. (:
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Danke Dir – wer bist denn Du?
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Gerne (:
Ich bin die Jessi.. und wohne in Bayern. In der Nähe von den Bergen…
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