Mein nächstes Reiseziel nach Ottawa ist Kingston am Ontario-See. Kingston war früher mal die Hauptstadt Kanadas und außerdem ist hier Bryan Adams geboren und aufgewachsen.
Auf dem Weg dorthin fahre ich zum eigentlichen Highlight der Region – dem kleinsten Nationalpark Kanadas, dem 1000 Islands Nationalpark. Ja genau, hier kommt auch das Thousand Island Dressing her. Ich fahre von Ottawa an die Küste des Sees runter auf dem Veteran Memorial Highway 416 Süd und freue mich darüber, dass mein Auto einen Tempomat hat. Das ist ja auch so eine Luxus-Eirichtung finde ich, vor allem auf diesen endlosen Straßen hier, wo man ja immer nur 80 oder 100 km/h fahren darf und es immer und immer nur geradeaus geht. Irgendwann muss ich tanken und bin gespannt, wie dies denn wohl in Kanada so abläuft. In den USA gibt es ja verschiedene Varianten, einige sind mit Service (manchmal gibt es auch nur diese Option), dann aber meist einen Hauch teurer. Die ohne Service funktionieren so, dass man erst den Betrag festlegt, für den man tanken will, dann mit Kreditkarte zahlt und normalerweise dann einfach tankt. Tja, aber man muss seine Postleitzahl eingeben. Und natürlich eine aus den USA, die zur Kreditkarte gehört. Mit internationalen Kreditkarten wird es dann spannend. Manchmal funktioniert es mit 88888 oder so als Fake-PLZ. Manchmal muss aber auch reingehen, eine Summe in bar oder mit Kreditkarte zahlen und tankt dann. Wenn man bspw. für 20$ tanken will, ist es einfach. Wenn ich nun aber „voll“ tanken will, dann weiß ich ja nicht, wieviel es genau kostet. Also gehe ich rein, zahle eine geschätzte Summe, tanke und gehe dann wieder rein, um die Differenz zurück zu bekommen. So ein Vertrauensverhältnis wie bei uns herrscht hier nicht zwischen Tankwart und Tankenden… einfach mal tanken und danach bezahlen ist nicht drin. Aber in Kanada geht es ohne PLZ-Eingabe und von daher alles easy!
Vom Highway runter, fahre ich dann auf dem 1000 Islands Parkway die scenic route weiter. Und auch wenn das Wetter leider super düster und kurz vorm Regenbeginn ist (ich habe alle Fotos für Euch nachbearbeitet!), so lohnt es sich doch total, diesen Weg langzufahren. Denn die 1000 Islands sind in Wirklichkeit mehr als 2000 Inseln, größere und ganz ganz kleine und wenn es bei diesem Wetter schon irgendwie total bezaubernd ist, dann kann ich mir gut vorstellen, wie wundervoll es erst bei Sonnenschein sein muss. Ich überlege, mir eine Insel auszusuchen, die, nein die vielleicht, oder die und bin ganz entzückt irgendwie von den Mini-Häuschen auf den Mini-Inseln. Und das ist dann ja auch das Schöne daran, alleine zu fahren – ich kann überall anhalten (auch da, wo es nicht zwingend offiziell erlaubt ist) und Fotos machen. Und noch eins. Und stopp, hier auch nochmal. Und keiner meckert, hihi. Herrlich. Und dann stelle ich fest, dass eine Insel sogar schon Wolfe-Insel heißt – na, da bin ich doch schon ganz nah dran am Insel-Besitz.
Lustig ist auch, dass ich irgendwann links sehe, dass es eine Brücke gibt, über die man von hier in die USA kommt. So dicht bin ich also dran. Irgendwie so zwischen zwei Welten, die doch sehr ähnlich sind.