Mit Amerika verbindet man ja im ersten Gedanken immer eher Großstadt, Wolkenkratzer und breite Straßen. Aber jeder, der schon ein bisschen durch die USA gereist ist, weiß ja, was für eine wundervolle Natur es hier gibt. Ich habe mir heute ein Rad geliehen und bin durch die Pinien-Wälder und Dünen geradelt zum Race Point, wo eine ehemalige (?) Rettungsstation ist, die ich zum Ziel hatte. Es ging bergauf und bergab und es sind mir nur super wenig Menschen entgegen gekommen. Und heute habe ich das total genossen. Dieses Einsame, die Stille und das Alleinsein mit der Natur. Ich konnte einfach anhalten und meine Kamera auspacken, wo ich gerade wollte und musste keine Rücksicht nehmen. Niemand hat gemeckert, auch wenn ich bei jedem 5. Briefkasten, schönen Blick oder Pilz angehalten hab. Das fand ich heute mal total schön. Und ich habe wieder gemerkt, wie sehr ich es genieße, in der Natur zu sein. Die gibt einem irgendwie immer so viel Energie und gute Laune. Und dann angekommen war ich an diesem Traum-Strand, in den Dünen dort oben und habe mir die Sonne auf die Nase scheinen lassen. Einfach sein. Kein To Do. Kein next step. Kein Plan. Einfach in dem Moment dort sein, wo man gerade ist. Darin übe ich mich hier besonders und es klappt oft schon sehr gut. Tut gut. Zurück bin ich einen anderen Weg geradelt und an einem anderen Strand rausgekommen mit Wahnsinns-Brandung und einem schönen Blick auf einen kleinen Leuchtturm. Vorbei an Sümpfen, Seen und Wanderdünen kam ich dann bei einem laaaaaangen Wellenbrecher raus. Eigentlich wollte ich dort komplett auf die andere Seite gehen. Aber es wurde auf 1/3 der Strecke doch immer windiger und alle anderen Leute (die paar, die dort waren) sind auch umgedreht und da wollte ich mal lieber kein Risiko eingehen. Denn es war auch nicht mehr lange hin, bis es dunkel wurde. Tja, wenn ich in dem Moment NICHT alleine gewesen wäre, hätte ich es anders machen können. Aber das war auch ok so. Es war rundum ein wundervoller Tag.
Und wenn man sich dann abends nochmal aufrafft und mit dem Auto etwas über die Halbinsel Cape Cod fährt, von Strand zu Strand, von Dünen zum Kliff, von Leuchtturm zu Leuchtturm, dann hat diese Abendstimmung doch einfach immer etwas zauberhaftes… was für ein schöner Abschied. Cape Cod, ich komme wieder – ganz ganz sicher.